Im Kinderhaus Potz-Blitz werden 42 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren betreut. An den Bedürfnissen dieser Kinder orientiert sich die Pädagogik. Die Kinder werden in altersgemischten Gruppen betreut und auch die Kleingruppenarbeit ist altersgemischt.
Pro Gruppe werden in jedem Jahr vier bis sechs zweijährige Kinder aufgenommen, um den familiären Charakter zu erhalten. Die Großen kümmern sich um die Kleinen und eine Erzieherin gewöhnt jeweils ein kleines Kind ein. Die verlässliche Bindung ist die Voraussetzung dafür, dass die Kinder sich sicher fühlen können und sich gut entwickeln.
Die Fürsorge für die Kinder in allen Bereichen (Zuwendung, Aufmerksamkeit, Ernährung, Bewegung, Begleiten der kindlichen Entwicklung, Eingehen auf spezielle Bedürfnisse usw.) steht immer im Vordergrund.
Dazu gehört auch, Reize und Herausforderungen altersentsprechend zu gestalten, die Kinder weder zu unterfordern noch zu überfordern. Arbeitsruhe, eine ruhige Atmosphäre im Gruppenraum, Pflegen einer guten Esskultur und Beschäftigungen, Aktivitäten und Ausflüge in kleinen überschaubaren Gruppen sind ebenfalls Teil der Fürsorge.
Kinder brauchen Struktur, damit sie sich orientieren können und Energie freimachen für Entdeckungen und Abenteuer. Im Kinderhaus gibt es einen geregelten Tagesablauf, klare Verhaltensregeln für den Umgang mit sich selbst, mit anderen und mit den Dingen und der Welt.
Die Erzieherinnen handeln in diesem Bereich reflektiert und immer in Absprache mit den Kolleginnen. Für die Kinder entsteht ein verlässlicher Rahmen, in dem sie Selbstvertrauen und innere Stärke entwickeln können. Die Kinder übernehmen Verantwortung für ihr Handeln. So entsteht ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Freude an eigenen Initiativen. Diese Eigeninitiativen sind synonym mit kindlichem Lernen. Sie sind das Wichtigste.
Die Kinder sind viel draußen unterwegs. Eine echte Herausforderung sind die Ausflüge in den Wald, die langen Wanderungen zur Alme und in die Innenstadt.
In Kleingruppen lernen die Kinder die Umgebung kennen, ihre körperlichen Möglichkeiten und Grenzen und echte Herausforderungen.
Jeden Tag machen die Erzieherinnen den Kindern in der täglichen Versammlung unterschiedlichste Angebote für Aktivitäten und die Kinder suchen aus. Oft bringen sie eigene Ideen und Varianten ins Spiel, die gerne sofort umgesetzt werden. In Kleingruppen verbringen sie dann den Morgen mit Aktivitäten, die in ihrem Interesse sind, an denen sie Freude haben und an denen sie wachsen können.
Um eine Gruppe zu leiten und eine wirkliche Hilfe für die Kinder zu sein, müssen sich Erzieherinnen viel Wissen über kindliche Entwicklung, über Gruppenmanagement, über Methoden und Strategien aneignen. Damit ein wirkliches Erfahrungswissen daraus entsteht ist ein enge Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Eltern wichtig — und natürlich die Liebe zum Beruf. Die Fähigkeit, das eigene Verhalten zu korrigieren, sich selbst zu reflektieren und zu regulieren und authentisch in Erscheinung zu treten, ist die Grundlage der Wirksamkeit im Umgang mit den Kindern. Nur dann kann eine Kommunikation entstehen, die es Kindern ermöglicht, sich selbst kennenzulernen. Dann können sie eigene Wünsche, Gefühle und Fähigkeiten zum Ausdruck bringen, eigeninitiativ sein und sich aktiv die Welt aneignen — so wie sie es von Geburt an tun.
Ein Erwachsener, der mit Wohlwollen, mit wirklichem Interesse, Feingefühl und kenntnisreich die Entwicklung eines Kindes begleitet, ist für ein Kind Schutz, Wegweiser und Freund.